Wimmelbild mit der Situation der Sozialen Berufe

dipl. Kindheitspädagog*in HF

Als Kindheitspädagog*in begleitest du Kinder in Kindertagesstätten, Tagesstrukturen, Kinderheimen oder in Freizeitangeboten. Die Ausbildung befähigt dich dazu, konzeptuelle und organisatorische Arbeiten zu verrichten. Du evaluierst regelmässig das pädagogische Konzept und entwickelst es weiter, legst Strategien für die optimale Entwicklung der Kinder fest und sorgst für deren Umsetzung durch das gesamte Betreuungsteam. Du unterstützt die Leitung bei pädagogischen Fragen. In der direkten Arbeit mit den Kindern wendest du deine vertieften fachlichen Kenntnisse in der (früh-)kindlichen Bildung und Entwicklung an. Du schaffst eine anregende Lernumgebung, die die Kinder selbständig erkunden können. Die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Bezugspersonen der Kinder und anderen Fachpersonen gehören ebenfalls zu deinen Aufgaben.

Als Kindheitspädagog*in trägst du massgeblich zur pädagogischen Qualitätssicherung bei.

Berufsbezeichnung

dipl. Kindheitspädagoge / Kindheitspädagogin HF

Auftrag

Individuelle Entwicklungsprozesse von Kindern fördern
Pädagogische Konzepte erarbeiten und umsetzen

Ausbildung

2-4 Jahre, je nach Vorbildung, Modell und Schule

Besonderes

Ausbildung auf Tertiärstufe für pädagogische Leitungsfunktionen

Video preview
https://player.vimeo.com/video/292066378

Die Ausbildung

  • Dauer: als FaBe oder mit einer anderen Vorbildung im sozialen Bereich 2 bis 3 Jahre, mit einer Vorbildung ausserhalb des Sozialbereichs 3 bis 4 Jahre, je nach Schule und Modell
  • Modelle: Vollzeit und berufsbegleitend. Bei der berufsbegleitenden Variante brauchst du eine Anstellung in einer kindheitspädagogischen Praxisinstitution
  • Abschluss: dipl. Kindheitspädagoge/Kindheitspädagogin HF (eidgenössisch geschützter Titel)

Voraussetzungen

Persönliche Eigenschaften

  • Ausgeprägtes Interesse an der Bildung und Entwicklung von Kindern
  • Hohes Verantwortungsbewusstsein
  • Belastbare Persönlichkeit
  • Freude an der Arbeit im Team
  • Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion

Formale Voraussetzungen

Im Rahmenlehrplan sind die Zulassungsvoraussetzungen geregelt:

  • EFZ oder Abschluss einer (Fach-)Mittelschule
  • Praxiserfahrung im kindheitspädagogischen Bereich von mind. 400 Stunden. Bei rein schulischer Vorbildung: 800 Stunden
  • Bestandenes Aufnahmeverfahren der Schule
  • Bestätigung, dass kein mit der Berufstätigkeit unvereinbarer Strafregistereintrag vorliegt

Je nach Schule gibt es Unterschiede in Bezug auf die geforderte Berufserfahrung und das Mindestalter.

Als FaBe kannst du die Ausbildung verkürzt absolvieren und bringst die geforderte Praxiserfahrung bereits mit.

Wenn du die genannten Voraussetzungen nicht mitbringst, kannst du dich bei den Schulen über eine „sur dossier“-Aufnahme informieren.

Perspektiven

Als diplomierte*r Kindheitspädagog*in HF verfügst du über einen eidgenössisch anerkannten Titel und bist eine Fachperson mit vertiefter Ausbildung in der familien-und schulergänzenden Kinderbetreuung.

Für deine Weiterentwicklung stehen dir viele Möglichkeiten offen, zum Beispiel:

Zudem gibt es themenspezifische Weiterbildungen, die du besuchen kannst, beispielsweise bei Kibesuisse.

Willst du Lernende oder Studierende begleiten? Nach zwei Jahren Berufserfahrung kannst du Praxisausbildner*in werden. Oder ist dein Traumberuf Lehrer*in? Über die Zulassungsbedingungen erkundigst du dich am besten bei den Pädagogischen Hochschulen.

Vergleiche die Schulen

Schau rein!

Wenn du noch keine Berufserfahrung im Bereich Kindheitspädagogik hast, gehst du am besten ein paar Tage Schnuppern. So findest du heraus, ob deine berufliche Zukunft tatsächlich in diese Richtung gehen soll. Vielleicht probierst du verschiedene Arbeitgeber aus?

Nachfolgend ein paar Tipps, wie du Institutionen für ein paar Schnuppertage finden kannst:

  • Je nach dem welches Arbeitsfeld dich interessiert, kannst du folgende Seiten durchstöbern:
  • Frage bei Arbeitgebenden (Link zu Abschnitt) an, die einen Ausbildungsplatz ausgeschrieben haben
  • Nutze dein privates Netzwerk: Vielleicht kennst du jemanden, der in diesem Bereich arbeitet?
  • Frage bei Institutionen nach, denen du im Alltag begegnest

Finde einen Ausbildungsplatz

Du bist dir sicher, dass du die Ausbildung absolvieren willst, brauchst aber noch Praxiserfahrung im Sozialbereich? Hier findest du ausgeschriebene Vorpraktika:

Möchtest du die Ausbildung berufsbegleitend absolvieren? Dein Arbeitgeber muss gewisse Bedingungen erfüllen, um von der Schule als Praxisausbildungsinstitution anerkannt zu werden. Hier ein paar Links, um einen Arbeitgeber zu finden:

Oft helfen auch die Schulen bei der Suche nach einem Praktikums- oder Ausbildungsplatz. Frage direkt dort nach, wo du die Ausbildung absolvieren möchtest.

Kosten und Lohn

Wieviel kostet die Ausbildung?

Etwa 4'000 Franken pro Jahr, je nach Schule und Modell. Bei der berufsbegleitenden Ausbildung beteiligt sich vielleicht die Praxisausbildungsinstitution am Schulgeld. Fragen kostet nichts. 

Finanzierung nötig?

Wenn die HF-Ausbildung deine Erstausbildung ist, sind deine Eltern gesetzlich verpflichtet, deine Ausbildung zu bezahlen. Je nach Vermögen deiner Eltern hast du ein Anrecht auf Stipendien, gewisse Kantone gewähren auch bei Zweitausbildungen oder Weiterbildungen Stipendien oder Darlehen, wiederum je nach Vermögen resp. Einkommen deiner Eltern oder von dir selbst.

  • Informationen zu möglichen (kantonalen) Geldquellen: berufsberatung.ch
  • Verzeichnis der kantonalen Stipendienstellen
  • Informationen zu Bildungsdarlehen auf: educaswiss.ch
  • Es gibt Stiftungen, die Ausbildungen finanziell unterstützen: Umfangreiches Stiftungsverzeichnis auf fundraiso.ch
  • Wenn du bereits eine Anstellung im Sozialbereich hast: Suche das Gespräch mit dem Arbeitgeber und handle einen erwachsenengerechten Lohn während der Ausbildung aus
  • Frage dein Umfeld – Verwandte, Freund*innen, Bekannte – ob sie dich unterstützen, z.B. mit einem zinslosen Darlehen, das du nach der Ausbildung zurückzahlst

Lohn während der Ausbildung

Bei der berufsbegleitenden Ausbildung erhältst du einen Ausbildungslohn. Im Vollzeitstudium erhältst du während der obligatorischen Praktika einen Praktikumslohn.

Lohn nach der Ausbildung

Wie viel du als dipl. Kindheitspädagoge*in HF verdienst, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Grösse und Budget des Arbeitgebers, dein Alter, deine Berufserfahrung etc.  

Als Orientierung könnten dir folgende Quellen dienen: 

Ich will mehr wissen

Infoveranstaltungen

Die Schulen organisieren regelmässig Infoveranstaltungen. Deren Besuch ist z.T. obligatorisch für die Anmeldung.

Regionale Infos Zürich/Schaffhausen

Regionale Infos Nordwestschweiz

Regionale Infos Zentralschweiz

  • Plattform für Berufsinteressierte vollsozial.ch der ZODAS (Zentralschweizer Organisation der Arbeitswelt Soziales)

Regionale Infos Ostschweiz

Regionale Infos Romandie

Regionale Infos italienische Schweiz

Weitere Informationen

  • kibesuisse, Verband Kinderbetreuung Schweiz
  • AvenirSocial Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz
  • SPAS, Schweizerische Plattform der Ausbildungen im Sozialbereich
  • Mehr zum Thema Höhere Fachschulen auf savoirsocial.ch

 

Adressen für Beratung

Brauchst du Beratung? Ein persönliches Gespräch bei einer Berufsberatung kann dir helfen, eine Entscheidung zu treffen:  

  • Adressen kantonale Berufsberatungen und Berufsinformationszentren
  • Camino: Individuelle Beratung und Orientierung für Laufbahnen im Berufsfeld Soziales
  • Adressen private Laufbahnberater*innen für Jugendliche und Erwachsene
  • viamia: kostenloses Angebot für die berufliche Standortbestimmung und Laufbahnberatung von Arbeitnehmenden über 40 Jahre
Soziale Berufe: welcher?