Wimmelbild mit der Situation der Sozialen Berufe

Migrationsfachmann*frau FA

Migrationsfachpersonen beraten und unterstützen Asylsuchende, anerkannte Flüchtlinge und andere Menschen mit Migrationserfahrung sowie deren Familien im Alltag. Dabei beziehen sie die jeweiligen soziokulturellen Lebenswelten und die Ressourcen der begleiteten Menschen mit ein. Sie sind mit den Grundlagen der transkulturellen Kommunikation vertraut und arbeiten in und mit Behörden und Fachstellen im Migrations- und Integrationsbereich zusammen. Beispiele sind Asylzentren, Asylunterkünfte in Gemeinden, Fach. und Anlaufstellen sowie Angebote im Bereich der sozialen und arbeitsmarktbezogenen Integrationsförderung.

Berufsbezeichnung

Migrationsfachmann / Migrationsfachfrau mit eidgenössischem Fachausweis

Auftrag

Personen mit Migrationshintergrund begleiten, beraten und unterstützen

Ausbildung

2 Jahre, berufsbegleitend
Wird vom Bund mitfinanziert

Die Ausbildung

  • Dauer: 2 Jahre
  • Du brauchst eine Anstellung im Asyl-, Integrations- oder Migrationsbereich und in der Regel einen Abschluss auf Sekstufe 2
  • Berufsbegleitender Vorbereitungslehrgang
  • Abschluss: eidgenössischer Fachausweis (Berufsprüfung)
  • Wird vom Bund finanziell unterstützt (Subjektfinanzierung)

Der Lehrgang bereitet dich auf die Abschlussprüfung (die eigentliche Berufsprüfung) vor. Wenn du die Berufsprüfung erfolgreich absolviert hast, erhältst du den eidgenössischen Fachausweis.

Voraussetzungen

Persönliche Eigenschaften

  • Hohes Verantwortungsbewusstsein
  • Ausgeprägtes Interesse an transkultureller Arbeit
  • Eigenständigkeit
  • Flexibilität

Formale Voraussetzungen

  • Berufserfahrung im Asyl-, Integrations- oder Migrationsbereich
  • Abschluss auf Stufe Sek 2 (EFZ oder ähnliches), Personen ohne Abschluss (in der Schweiz) benötigen mehr Berufserfahrung

Unsicher, ob du die Voraussetzungen für den Lehrgang erfüllst? Frage bei einem Kursanbieter nach.

Die Voraussetzungen für die Abschlussprüfung (Berufsprüfung) sind in der Prüfungsordnung (Kapitel 3.3) definiert und werden in der Wegleitung (Kapitel 3) detailliert beschrieben.

 

Perspektiven

Der Fachausweis als Migrationsfachmann*frau macht dich zu einer Fachkraft mit eidgenössisch anerkanntem Abschluss im Asyl-, Integrations- und Migrationsbereich.

Möchtest du dich weiter entwickeln, stehen dir zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen, zum Beispiel:

Zudem gibt es themenspezifische Weiterbildungen, die du besuchen kannst.

Vergleiche die Kursanbieter

Schau rein!

Wenn du noch keine Berufserfahrung im Migrationsbereich hast, gehst du am besten ein paar Tage Schnuppern. So findest du heraus, ob deine berufliche Zukunft tatsächlich in diese Richtung gehen soll. Vielleicht probierst du sogar verschiedene Orte aus? Das Arbeitsfeld ist vielseitig!

Nachfolgend ein paar Tipps, wie du Institutionen für ein paar Schnuppertage finden kannst:

  • Informiere dich beim Fachverband für professionelle Arbeit Migration und Integration
  • Suche auf den Websites der Kursanbieter die Liste der Praxisinstitutionen/Partner oder frage direkt an, oftmals verfügen sie über Listen von möglichen Institutionen
  • Frage bei Arbeitgebenden an, die Stellen ausgeschrieben haben
  • Nutze dein privates Netzwerk: Vielleicht kennst du jemanden, der in diesem Bereich arbeitet?
  • Frage Betriebe, denen du im Alltag begegnest

Finde einen Arbeitgeber

Für die Ausbildung benötigst du eine Anstellung im Asyl-, Integrations- oder Migrationsbereich. Hier ein paar Links, wo du eine Stelle finden kannst:

Kosten und Lohn

Wieviel kostet die Ausbildung?

Die Vorbereitungskurse kosten rund 10’000 Franken, aber der Bund zahlt dir 50% zurück

Für diese sogenannte «Subjektfinanzierung» gelten folgende Bedingungen:

  • Du hast die Modulkurse bei einem Anbieter besucht, der auf der Meldeliste des SBFI steht
  • Du bist an die Berufsprüfung angetreten (du musst sie nicht bestanden haben, um das Geld zu erhalten)

Die Abschlussprüfung kostet zusätzlich 2'000 Franken.

Weitere Finanzierung nötig?

  • Informationen zu möglichen (kantonalen) Geldquellen auf berufsberatung.ch
  • Adressen von kantonalen Stipendienstellen
  • Informationen zu Bildungsdarlehen auf: educaswiss.ch
  • Es gibt Stiftungen, die Ausbildungen finanziell unterstützen: Umfangreiches Stiftungsverzeichnis auf fundraiso.ch
  • Wenn du bereits eine Anstellung im Sozialbereich hast: Suche das Gespräch mit dem Arbeitgeber und handle einen erwachsenengerechten Lohn während der Ausbildung aus
  • Frage dein Umfeld – Verwandte, Freund*innen, Bekannte – ob sie dich unterstützen, z.B. mit einem zinslosen Darlehen, das du nach der Ausbildung zurückzahlst

Wie viel verdiene ich während der Ausbildung?

Der Lohn während der Ausbildung ist Verhandlungssache zwischen dir und dem Arbeitgeber. Dabei kann dein Alter, deine bisherige Berufserfahrung aber auch der Arbeitsort eine Rolle spielen.

Wie viel verdiene ich nach der Ausbildung?

Wie viel du als Migrationsfachperson mit eidg. Fachausweis verdienst, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Grösse und Budget des Arbeitgebers, dein Alter, deine Berufserfahrung etc.

Als Orientierung könnten dir folgende Quellen dienen:

 

 

Ich will mehr wissen

Infoveranstaltung besuchen

An einer Infoveranstaltung erfährst du Einzelheiten über die Ausbildung und kannst Fragen stellen.

Die Kursanbieter organisieren regelmässig solche Veranstaltungen.

Mehr über den Beruf erfahren

Mehr Informationen zur Ausbildung resp. zum Beruf Migrationsfachmann*frau mit eidg. Fachausweis:

Informationen zu Terminen, Anmeldung und Zulassung der Berufsprüfung:

Adressen für Beratung

Brauchst du Beratung? Ein persönliches Gespräch bei einer Berufsberatung kann dir helfen, eine Entscheidung zu treffen:  

  • Adressen kantonale Berufsberatungen und Berufsinformationszentren
  • Camino: Individuelle Beratung und Orientierung für Laufbahnen im Berufsfeld Soziales
  • Adressen private Laufbahnberater*innen für Jugendliche und Erwachsene
  • viamia: kostenloses Angebot für die berufliche Standortbestimmung und Laufbahnberatung von Arbeitnehmenden über 40 Jahre
Soziale Berufe: welcher?