Rehabilitationsexperte*in für sehbehinderte und blinde Menschen mit eidg. Diplom
Rehabilitationsexpert*innen für sehbehinderte und blinde Menschen bieten Betroffenen Unterstützung und Beratung, damit sie ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen können. Gemeinsam mit den Klient*innen analysieren die Fachpersonen die Bedürfnisse und leiten daraus Fördermassnahmen ab. Sie stehen in Kontakt mit Behörden und beziehen das Umfeld der blinden und sehbehinderten Menschen in die Arbeit mit ein. Der Abschluss kann in drei Vertiefungsgebieten erlangt werden: Low Vision, Orientierung und Mobilität sowie Lebenspraktische Fähigkeiten.
Berufsbezeichnung
Rehabilitationsexperte / Rehabilitationsexpertin für sehbehinderte und blinde Menschen mit eidg. Diplom
Auftrag
Menschen mit Sehbeeinträchtigungen ein selbstständiges Leben ermöglichen
Ausbildung
in der Regel 3 Jahre, berufsbegleitend
Wird vom Bund mitfinanziert
Die Ausbildung
- Dauer: ca. 3 Jahre
- Tertiärabschluss in Berufsfeldern Gesundheit, Bildung oder Soziales und einschlägige Berufspraxis
- Abschluss: eidgenössisches Diplom (höhere Fachprüfung)
- Wird vom Bund finanziell unterstützt (Subjektfinanzierung)
Der Lehrgang bereitet dich auf die Abschlussprüfung (die eigentliche höhere Fachprüfung) vor. Wenn du die höhere Fachprüfung erfolgreich absolviert hast, erhältst du das eidgenössische Diplom.
Mit dem eidg. Diplom als Rehabilitationsexperte*in für sehbehinderte und blinde Menschen verfügst du über einen eidgenössisch anerkannten Abschluss auf Tertiärstufe. Damit bist du ein*e Expert*in im Berufsfeld.
Voraussetzungen
Diese Ausbildung richtet sich an Personen, die bereits im Berufsfeld tätig sind. Am besten sprichst du mit deinem Arbeitgeber über deinen Wunsch, diese Ausbildung zu absolvieren.
Personliche Eigenschaften
- Freude am Kontakt mit Menschen mit Sehbeeinträchtigungen
- Geduld und Einfühlungsvermögen
- ausgeprägte Kommunikationskompetenz
- Psychische und physische Belastbarkeit
Formale Voraussetzungen
- Tertiärabschluss in den Berufsfeldern Gesundheit, Bildung oder Soziales
- Einschlägige Berufspraxis
- Mit Abschluss auf Stufe Sek 2 braucht es mehr Berufserfahrung
Unsicher, ob du die Voraussetzungen für den Lehrgang erfüllst? Frage direkt beim Kursanbieter nach.
Die Voraussetzungen für die Abschlussprüfung (höhere Fachprüfung) sind in der Prüfungsordnung (Kapitel 3.3) definiert und werden in der Wegleitung (Kapitel 3) detailliert beschrieben.
Kursanbieter
Kosten und Lohn
Wieviel kostet die Ausbildung?
Die Vorbereitungskurse zum Grundlagenmodul kostet ca. 14'000 Franken, aber der Bund zahlt dir 50% zurück.
Für diese sogenannte «Subjektfinanzierung» gelten folgende Bedingungen:
- Du hast die Modulkurse bei einem Anbieter besucht, der auf der Meldeliste des SBFI steht
- Du bist an die höhere Fachprüfung angetreten (du musst sie nicht bestanden haben, um das Geld zu erhalten)
Die Abschlussprüfung kostet zusätzlich zu den Vorbereitungskursen ca. 2'800 Franken.
Weitere Finanzierung nötig?
- Informationen zu möglichen (kantonalen) Geldquellen auf berufsberatung.ch
- Adressen von kantonalen Stipendienstellen
- Informationen zu Bildungsdarlehen auf: educaswiss.ch
- Es gibt Stiftungen, die Ausbildungen finanziell unterstützen: Umfangreiches Stiftungsverzeichnis auf fundraiso.ch
- Wenn du bereits eine Anstellung im Sozialbereich hast: Suche das Gespräch mit dem Arbeitgeber und handle einen erwachsenengerechten Lohn während der Ausbildung aus
- Frage dein Umfeld – Verwandte, Freund*innen, Bekannte – ob sie dich unterstützen, z.B. mit einem zinslosen Darlehen, das du nach der Ausbildung zurückzahlst
Wie viel verdiene ich während der Ausbildung?
Der Lohn während der Ausbildung ist Verhandlungssache zwischen dir und dem Arbeitgeber. Dabei kann dein Alter, deine bisherige Berufserfahrung aber auch der Arbeitsort eine Rolle spielen.
Wie viel verdiene ich nach der Ausbildung?
Wie viel du als Rehabilitationsexperte*in für sehbehinderte und blinde Menschen mit eidg. Diplom verdienst, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Grösse und Budget des Arbeitgebers, dein Alter, deine Berufserfahrung etc.
Als Orientierung könnten dir folgende Quellen dienen:
- Lohnrechner des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes
- Löhne in der Sozialen Arbeit von AvenirSocial
- Stellenportal jobs.ch
- Lohnbuch des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich